Ein Herz für Obdachlose

Landrat Wilhelm Schneider (Mitte) bedankte sich ganz herzlich bei Pfarrer Gerhard Bar-fuß, (rechts), dem Vorsitzenden des Diakonievereins Haßfurt e.V., für das große Enga-gement beim Betrieb der Unterkunft für Wohnungslose auf der Durchreise. Mit auf dem Foto Dieter Sauer, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren. Foto: Wolfgang Aull/Landratsamt Haßberge

Landrat Wilhelm Schneider dankt Diakonieverein Haßfurt e.V. für den Betrieb der Wohnungslosenherberge

Mit einem großen Dankeschön verabschiedete Landrat Wilhelm Schneider den Diakonieverein Haßfurt e. V. aus der Verantwortung für den Betrieb der Unterkunft für Wohnungslose auf der Durchreise. Auf Wunsch des Vereins endet der Vertrag mit dem Landkreis Haßberge mit Ablauf des 31. Oktober 2018.

Am 1. Januar 2011 hatte die Diakonie den Betrieb der Unterkunft am neuen Standort in Haßfurt, Anstaltsgäßchen 19, übernommen. Etwa eineinhalb Jahre hatte es damals in Haßfurt keine Unterkunft für Durchreisende gegeben. Zuvor hatte der Verein schon seit 1996 die Unterkünfte im ehemaligen Zollhaus und am Fröschgraben betreut.

Wer einen festen Wohnsitz hat, kann sich bei drohender Obdachlosigkeit an seine Gemeinde wenden. Für die anderen Betroffenen ist es Aufgabe des örtlichen Sozialhilfeträgers, also des Landkreises, für eine angemessene Unterbringung zu sorgen. Gerade in den Wintermonaten ist es wichtig, dass in einem Landkreis eine Wohnungslosenherberge vorhanden ist. Aber auch während des restlichen Jahres benötigen Wohnungslose feste Anlaufpunkte, zum Beispiel um Wäsche zu waschen, eine Krankheit auszukurieren oder einfach um auszuruhen. Solche Anlaufpunkte bieten zudem die Chance von der Straße weg zu kommen und wieder ein sesshaftes Leben zu beginnen.

Der Diakonieverein hat den Betrieb über die Jahre mit großem ehrenamtlichem Engagement sichergestellt. Daneben war meist noch ein sogenannter Herbergsvater gegen ein geringes Entgelt beschäftigt gewesen. Im Laufe der Zeit hat sich die Zahl der Aktiven des Vereins altersbedingt deutlich reduziert, so dass der Diakonieverein einen durchgängigen Betrieb nicht mehr sicherstellen kann. Die Wohnungslosenherberge wird deshalb ab November vom Landkreis selbst in enger Zusammenarbeit mit dem hiesigen Caritasverband betrieben. Dieser hatte bislang schon die Beratung der Durchreisenden und die Sicherstellung notwendiger Hilfen übernommen. Eine nahtlose Weiterführung der Herberge ist somit sichergestellt.

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„Dass ein einzelner Verein den Betrieb der Unterkunft so lange und mit so viele Engagement übernommen hat, verdient größte Hochachtung“, äußerte Landrat Wilhelm Schneider gegenüber den Vertretern des Diakonievereins bei einem abschließenden Treffen im Landratsamt. Immer sei der Betrieb reibungslos und ohne nennenswerte Probleme abgelaufen. Der Diakonieverein sei ein Sozialpartner des Landkreises gewesen, wie man sich dies nur wünschen kann. Landrat Schneider bedankte sich bei den beiden Vorständen Bernd Veitengruber und Pfarrer Gerhard Barfuß, die sich stets selbst in die Betreuung der Durchreisenden eingebracht hatten und als Ansprechpartner für die Verwaltung des Landratsamtes immer ein offenes Ohr hatten.