Bald neuer Wertstoffhof in Schonungen

Das Foto zeigt Bürgermeister Stefan Rottmann und Bauhofleiter Philipp Nees am Standort des geplanten Wertstoffhofs in Schonungens Gewerbegebiet. (Foto Jule Köblitz)

Der Landkreis Schweinfurt und Schonungen planen ein neues Wertstoffangebot.

Schonungen könnte schon bald einen eigenen Wertstoffhof erhalten, zumindest plant der Landkreis Schweinfurt in Zusammenarbeit mit Schonungen einen Standort im neuen Gewerbegebiet Schonungen Süd, am Ortsausgang Richtung Haßfurt.

Damit wird den Bürgern nicht nur die Sammlung und Trennung von Müll und Wertstoffen erleichtert, auch die Anfahrt für die Entsorgung solcher Abfälle reduziert sich spürbar. Bisher mussten Bürger, die beispielsweise ihren Bauschutt beseitigen wollten die Fahrt zur Rothmühle in Bergrheinfeld in Kauf nehmen.

Bürgermeister Stefan Rottmann ist davon überzeugt, dass ein Wertstoffhof in Schonungen sehr gut angenommen werde. Für die Abfallwirtschaft ist der Landkreis Schweinfurt Aufgabenträger. Dagegen ist der Betrieb und die Öffnung der gemeindlichen Deponie in Marktsteinach eine freiwillige Serviceleistung der Gemeinde.

In weiser Voraussicht hat Schonungen bei der Erschließung des neuen Gewerbegebiets am Wendehammer eine geeignete Fläche von etwa 1.500 qm zurückbehalten, um hier später einen Wertstoffhof errichten zu können. Regelmäßig gab es seither Kontakt zwischen Bürgermeister Stefan Rottmann und Vertretern des Landkreises um die Chancen der Errichtung eines Wertstoffhofs auszuloten.

Schließlich ist der Landkreis Schweinfurt nun in konkrete Planungen eingestiegen. So sollten in der Allianz Schweinfurter Oberland neue Wertstoffhof-Angebote an Standorten, die verkehrsgünstig liegen, geschaffen werden. Wie Bürgermeister Stefan Rottmann mitteilt, habe man sich mit der Fläche im Gewerbegebiet beworben.

Standort „Gewerbegebiet Tiefer Graben“

Das Grundstück ist bereits voll erschlossen und mit jeweils einer Zu- bzw. Abfahrt am Wendekreis des Gewerbegebiets Tiefer Graben angebunden. Besonders die Frequenz, Erreichbarkeit, die Lage, Zufahrt, die großzügige Erschließung und schlussendlich das weitläufige Einzugsgebiet sprechen für den Standort. Durch den großzügigen Wendekreis, der breiten Straßenzufahrt und einer separaten Ein- und Ausfahrt wäre ein Rückstau bei großer Frequenz am Wertstoffhof leicht zu händeln.

Der potenzielle Wertstoffsammelplatz wäre damit am bedeutenden Verkehrsknotenpunkt der Staatsstraße 2447 angeschlossen. Aufgrund der zahlreichen Lebensmittelmärkte am Standort (Tegut, Aldi, Lidl, Edeka, Netto…) erledigen viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Schweinfurter Oberland ihre Einkäufe in Schonungen. Aber auch die südlich des Mains gelegenen Nachbargemeinden des Landkreises wie beispielsweise Unter- und Obereuerheim, Weyer und darüber hinaus nutzen das Einkaufsangebot und somit sicherlich auch den Wertstoffhof.

Zahlreiche Einrichtungen, Ärzte, Banken, Gewerbe- und Industrie sorgen für Pendlerströme aus dem Schweinfurter Oberland in Richtung Schonungen, sodass sich hier Synergien bei Fahrten ergeben, die die Abgabe von Wertstoffen begünstigen.

Als notwendiger Bedarf wurde im Gemeinderat und in der Bürgerschaft die Abgabe von Altglas, Elektro- und Metallschrott, Sperrmüll, Bauschutt und Altpapier gesehen. Auch Laub-, Grün- und Rasenschnitt wäre wünschenswert.

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In den entsprechenden Gremiensitzungen hat sich der Landkreis bisher für den Standort in Schonungen ausgesprochen. Nach Rücksprache mit dem Gemeinderat hat man sich dazu entschlossen das Grundstück nicht zu verkaufen sondern längerfristig zu verpachten. Der Landkreis hat schließlich einen entsprechenden Vertragsentwurf anfertigen lassen. Die Kosten für die Einrichtung, Personal und Betrieb für den Wertstoffhof werden vom Landkreis Schweinfurt vollumfänglich getragen. Der Wertstoffhof soll 10 Stunden/Woche geöffnet sein, allerdings durch gemeindliches Personal betrieben werden.

Dementsprechend könnte nahezu das komplette Wertstoffangebot am neuen Standort im Gewerbegebiet vorgehalten werden. Lediglich holzige Abfälle stellen ein Problem dar. Große Mengen holziger Abfälle nehmen enormen Platzbedarf in Anspruch – oder müssten sofort an Ort und Stelle geheckselt werden. Das zur Verfügung Stellen von Mulden würde sicherlich nicht ausreichen – das Abfahren holziger Abfälle ist dagegen unwirtschaftlich, weil hier im ungeheckselten Zustand größtenteils Luft transportiert wird. Dementsprechend muss hier weiterhin ein separates Angebot vorgehalten werden. Der Gemeinderat hat schließlich dem Vertragsentwurf des Landkreises zugestimmt, nun erfolgt eine Abstimmung in den Kreisgremien.