AWO Seniorenzentrum Knetzgau unter neuer Leitung

Stellvertretend für das gesamte Team des Seniorenzentrums: (v.l.n.r.) Einrichtungsleiterin Sandra Partosch zusammen mit Pflegehelferin Natascha John und Pflegefachkraft Ramona Gebhardt. Foto: Eric Langerbeins

Pflegedienstleitung Sandra Partosch ist seit September 2021 neue Leitung des Seniorenzentrums. Ihre Vorgängerin Annika Kuhbandner widmet sich neuen Aufgaben in der Hauptverwaltung des AWO Bezirksverbandes Unterfranken in Würzburg.

Sandra Partosch landete eher per Zufall in der Pflege, als dass es geplant gewesen wäre. Nachdem sie erfolgreich die Hauswirtschaftsschule abgeschlossen hatte, kümmerte sie sich einige Zeit um junge Familien und ältere Menschen. „Das war eine Hauruckaktion. Ich habe zwar keinen einzigen Tag in der Pflege gearbeitet, aber ich hab’ mich beworben und wurde sofort genommen“, erzählt Partosch. Kurz nachdem sie ihre Ausbildung in der Pflege begann, merkte sie: Da steckt ihr Herz drin. Kurze Zeit später war sie bereits Wohnbereichsleitung.

„Eine Leitungsposition zu übernehmen hatte ich eigentlich nie auf dem Schirm. Aber ich habe gemerkt, dass ich gut darin bin, Menschen anzuleiten“, lässt Partosch Revue passieren. Eines Morgens schlug sie die Zeitung auf und entdeckte eine Stelle als Pflegedienstleitung in AWO Seniorenzentrum Knetzgau, das als eines der ersten Häuser nach dem Wohngemeinschaftskonzept arbeitet. „Ich wusste, wenn ich Pflegedienstleitung werde, dann nur in einem Haus mit Wohngemeinschaften.“ Und sie bekam den Job.

Vom ersten Tag an gestaltete Partosch so die AWO-Einrichtung in Knetzgau mit, baute Teams auf und kletterte eine Sprosse auf der Karriereleiter weiter. Seit September 2021 leitet sie das Haus.

Durch die Pandemie läuft einiges anders

Mehrarbeit und Unsicherheit seien aufgrund der ständigen Neuerungen unbeschreiblich, berichtet die Leiterin. Am massivsten verändert habe sich jedoch der Kontakt zu den Angehörigen. „Viele unserer Gespräche sind von Sorgen und Ängsten geprägt. Für unsere Bewohner*innen haben wir versucht – und es meistens auch geschafft – so viel Normalität wie möglich zu bieten.“

Dankbar sei Partosch, dass Ihre Mitarbeiter*innen diesen „Corona-Wahnsinn“ mitmachen und gemeinsam alles tun, so dass die Bewohner*innen und das Team gesund durch die Pandemie kommen. Wenn auch durch Corona nicht immer alles einfach gewesen sei und das Wohngruppenkonzept durch Sicherheits- und Hygienemaßnahmen etwas gelitten habe. Letzteres solle, sobald es das Pandemiegeschehen wieder guten Gewissens zulässt, wiederbelebt werden.

Ein größeres Ausbruchsgeschehen gab es im Seniorenzentrum zum Glück noch nicht. Das ist jedoch nicht die einzige Sorge der neuen Einrichtungsleitung. „Ich habe solche Angst, dass der Pflegekollaps nicht mehr aufzuhalten ist und irgendwann keiner mehr pflegen kann und will. Dabei ist der Beruf der Pflegekraft im richtigen Team und ohne den Corona-Wahnsinn der Schönste der Welt.“

Partosch‘ Weg in die Pflege bis hin zur Einrichtungsleitung war ungeplant, sie bereut ihn aber keinen einzigen Tag. In dieser Rolle setzt sie sich nun auch ganz klar ein Ziel: „Es gibt viele Menschen, die sich für unseren Beruf interessieren, aber auf dem Papier nicht qualifiziert scheinen. Deshalb treffe ich die Menschen gerne persönlich. Denn jede*r hat eine Chance verdient. Hätte niemand an mich geglaubt, wäre ich nicht in der Position, in der ich heute bin.“