Äpfel und Birnen richtig lagern

Durchsichtige Abfalltüten sind gut geeignet das Obst einlagig in Kisten zu lagern Foto: Guntram Ulsamer / Landratsamt Haßberge

Kreisverband für Gartenbau und Landespflege gibt wichtige Tipps zur fachgerechten Lagerung von Obst

Das Obst aus dem Garten und entlang der Straßenränder eignet sich hervorragend zur Lagerung im eigenen Haus. Es ist ungespritzt, reich an Vitaminen und bietet ungeahnte Geschmackvielfalt. „Um dieses Obst, häufig bis ins Frühjahr genießen zu können, sind gerade jetzt im Herbst grundsätzliche Dinge zu beachten“, so Kreisfachberater Guntram Ulsamer.  Der richtige Erntezeitpunkt, die Auswahl einer lagerungsfähigen Sorte und die schonende Ernte bilden die Voraussetzung, dass dies gelingt. „Fallobst eignet sich auf jeden Fall nicht für die Lagerung“, weiß der Fachmann.

Wann ist Obst erntereif?

Es gibt drei Faktoren anhand geprüft werden kann, ob die Frucht ernte – und damit auch lagerfähig sind. Am Baum ist dies schon erkennbar anhand der Farbe der Früchte. Die Deckfarbe der Früchte sollte je nach Sorte von grün nach gelb bzw. gelb nach rot gewechselt haben. Pflückt man die Frucht, sollte sich der Fruchtstiel relativ leicht vom Fruchtholz trennen lassen. Als letzteres Erkennungs-merkmal kann die Farbe der Kerne Aufschluss geben. Ist diese dunkelbraun ist der Apfel oder die Birne erntereif.

Was sind optimale Bedingungen für die Lagerung?

Die modernen Haushalte besitzen in der Regel keine geeigneten kühlen und erdfeuchten Kellerräume wie die alten Häuser. Deshalb sollte zumindest der Raum, mit den niedrigsten Temperaturen im Haus gewählt werden. Besser noch ist ein Raum außerhalb des Hauses, evtl. ein Geräteschuppen oder auch die Garage mit hoher Luftfeuchte. Die optimale Lagertemperatur beträgt nämlich bei Äpfeln 1,5 bis 2°C, bei Birnen nur -0,5 bis – 1,0 C.

Die Lageratmosphäre sollte möglichst wenig Sauerstoff (1 bis 2,5 Prozent) und möglichst viel Kohlendioxid (0,5 bis 2,5 Prozent) enthalten. Die Früchte sollten daher einlagig in einen verschlossenen Plastiksack gelegt werden. Bei der Atmung der Früchte, die sie natürlicherweise durchführen, wird Sauerstoff verbraucht und Co2 abgegeben. Während der Lagerung geben die Früchte auch Wasserdampf ab. Hierdurch steigt die Luftfeuchte im Plastikbeutel. Ist nach mehreren Tagen oder Wochen zu viel überflüssiges Wasser im Beutel, empfiehlt der Kreisfachberater kleine Schlitze (1 cm breit) in die Folie zu schneiden. Wichtig für das Gelingen sind die regelmäßige, wöchentliche Kontrolle des Obstes und die Entnahme von faulen Früchten.