Wenn die Nahrung zur Zink-Falle wird

Zink ist für das Immunsystem von zentraler Bedeutung. Ein Mangel kann die Anfälligkeit für virale und bakterielle Infekte erhöhen. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox.de
Zink ist für das Immunsystem von zentraler Bedeutung. Ein Mangel kann die Anfälligkeit für virale und bakterielle Infekte erhöhen. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox.de

Durch vollwertige Ernährung kann unter Umständen ein Zinkmangel entstehen

(djd). Viel Vollkornbrot, Haferflocken und Hülsenfrüchte wie Linsen oder Erbsen essen – das klingt nach einer vorbildlichen, gesunden Ernährung, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt. Denn in diesen vollwertigen Lebensmitteln sind unter anderem viele Ballaststoffe enthalten, die der Gesundheit guttun. Doch die DGE-Experten weisen auch darauf hin, dass bestimmte Stoffe in ballaststoffreicher Nahrung dazu führen, dass der Körper das lebenswichtige Spurenelement Zink schlechter aufnimmt. Menschen, die viele Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte verzehren, benötigen demzufolge mehr Zink. In den genannten Lebensmitteln ist der Pflanzenstoff Phytat reichlich vorhanden, der das Zink an sich bindet – und dies hat zur Folge, dass deutlich weniger davon aus der Nahrung in den Körper gelangt.

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Neue Zink-Empfehlung der DGE

Vollwertige Nahrung kann ein Grund dafür sein, dass der Körper zu wenig Zink erhält. Hochdosierte Präparate können einen Mangel ausgleichen.
Vollwertige Nahrung kann ein Grund dafür sein, dass der Körper zu wenig Zink erhält. Hochdosierte Präparate können einen Mangel ausgleichen. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox

Deshalb spricht die DGE jetzt eine neue Empfehlung für die tägliche Zinkzufuhr aus: acht Milligramm für Frauen und 14 Milligramm für Männer. Dieser sogenannte Referenzwert gilt für Personen, die sich vollwertig ernähren, aber auch tierische Eiweißquellen wie Fleisch und Fisch zu sich nehmen. Letzteres fördert die Zinkaufnahme. Wer noch mehr Vollkorn und wenig tierisches Eiweiß zu sich nimmt, kann das Zink aus der Nahrung nur sehr schlecht verwerten und hat daher einen noch höheren Bedarf an dem Spurenelement. Vegetarier und Veganer sind aus diesem Grund besonders gefährdet für einen Zinkmangel. Zu den Risikogruppen zählen außerdem ältere Menschen und chronisch Kranke, bei denen die Zinkaufnahme im Verdauungstrakt häufig durch Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten gestört wird.

Mangel kann Infektanfälligkeit erhöhen

Ein Zinkmangel sollte durch ein Zinkpräparat ausgeglichen werden, wobei auf eine ausreichend hohe Dosierung zu achten ist. Zu den höchstdosierten Präparaten, die es rezeptfrei in Apotheken gibt, zählt Zinkorot 25 mit 25 Milligramm Zink pro Tablette. Weil Zink für die Funktion des Immunsystems unverzichtbar ist, kann ein Defizit die Anfälligkeit für virale und bakterielle Infekte erhöhen. Durch Ausgleich des Mangels kann das Immunsystem unterstützt werden. Ein Zinkmangel kann sich außerdem durch schlecht heilende Wunden, Ekzeme und Pusteln sowie durch brüchige Nägel oder Haarausfall äußern.

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