Rückenfit am Arbeitsplatz

geralt/pixabay

Tag der Rückengesundheit am 15. März. Rückenfit am Arbeitsplatz.

Zu häufiges Sitzen, ungünstiges Heben und Tragen, Leistungsdruck: Drei von vier Menschen in Deutschland klagen zumindest einmal im Leben über Probleme im Rückenbereich. Meistens besteht bei Rückenschmerzen kein Grund zur Sorge: In rund 90 Prozent der Fälle haben sie keine schwerwiegenden Ursachen wie die aktuelle Nationale Versorgungs-Leitlinie Kreuzschmerz der medizinischen Fachgesellschaften besagt. Dies gilt auch, wenn Rückenschmerzen häufig wiederkommen oder lange andauern. „Sie treten meist dann auf, wenn der Rücken einmal ‚nicht in Form‘ ist und kommen in aller Regel von vorübergehenden Störungen der beweglichen Teile der Wirbelsäule, den Muskeln, Bändern oder kleinen Gelenken“, weiß Johannes Kiep, Bewegungsexperte bei der AOK in Schweinfurt. Die Wirbelsäule braucht Bewegung, um gesund zu bleiben. Ausreichende Bewegung, gezielte Übungen, geeignete Hilfsmittel und der Ausgleich zwischen Körper und Seele können helfen, den Schmerz in den Griff zu kriegen oder es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

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Kleine Bewegungspausen helfen

Besonders betroffen von Rückenbeschwerden sind Büroangestellte. „Für Menschen, die viel im Sitzen arbeiten, eignen sich regelmäßige kleine Bewegungspausen, egal, in welcher Form. Den Kollegen persönlich aufsuchen, statt eine E-Mail zu schreiben, Dinge, die man häufig benutzt, außer Reichweite stellen, die Treppe statt den Fahrstuhl nutzen“, rät Johannes Kiep. Außerdem sollte der Arbeitsstuhl verstellbar sein und auf individuelle Arbeitshöhe und Körpermaße angepasst werden, auch höhenverstellbare Schreibtische können entlasten. Wer häufig stehen muss – beispielsweise im Einzelhandel – kann die Kniegelenke leicht gebeugt lassen: So verteilt sich das Körpergewicht gleichmäßiger. Das Gewicht dabei immer wieder mal aufs rechte, mal aufs linke Bein verlagern.

Stress vorbeugen

Doch nicht nur ungünstige Haltungen oder falsche Bewegungen können Rückenschmerzen hervorrufen, auch Stress ist ein häufiger Auslöser. „Stress erhöht die Muskelspannung und sorgt für Verspannungen der Muskeln sowie der Faszien und verursacht Fehlhaltungen. Oft gehen Betroffene in eine Schonhaltung, was die Beschwerden noch verstärkt“, so Johannes Kiep. Betroffene sollten prüfen, ob Belastungen zum Beispiel durch organisatorische Veränderungen oder ein besseres Zeitmanagement verringert werden können. Wichtig ist auch eine gute Work-Life-Balance: Freizeit und Wohlbefinden sollten nicht zu kurz kommen. Johannes Kiep rät dazu, sich ausreichend Zeit für Familie, Freunde, Freizeitaktivitäten zu gönnen oder auch einfach mal Zeit zum Faulenzen zu nehmen.“ Beim Abschalten können auch Entspannungstechniken wie autogenes Training, Atemübungen und die progressive Muskelrelaxation helfen.

Die AOK unterstützt Rückengesundheit mit dem interaktiven Onlineprogramm „Rückenaktiv im Job“. Experten helfen den Teilnehmern, die individuellen Belastungsfaktoren zu erkennen und geben Tipps, wie man diese am Arbeitsplatz und in der Freizeit ausgleichen kann. AOK-Versicherte können sich kostenfrei zu „Rückenaktiv im Job“ unter www.aok-bgf.de anmelden. Wer sich für Gesundheitskurse in seiner Nähe interessiert, findet unter www.aok.de/bayern/kurse passende Angebote für seine Rückengesundheit.