Richtige Ernährung bei diabetischer Neuropathie

Menschen mit Diabetes sollten ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen wie etwa Haferflocken. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox

Worauf Menschen mit Nervenschäden beim Essen achten sollten

(djd). Nervenschäden, eine so genannte diabetische Neuropathie, sind ein weitverbreitetes Leiden bei Menschen mit Diabetes. Die aktuelle Protect-Studie, vorgestellt beim Deutschen Diabeteskongress 2017, zeigt: Etwa jeder zweite der 1.850 Teilnehmer wies Anzeichen einer Nervenschädigung wie Brennen, Kribbeln, Schmerzen oder ein nachlassendes Gespür in den Füßen auf. Die richtige Ernährung spielt bei dem Ausbremsen der diabetischen Neuropathie eine große Rolle. Fünf Tipps zur Umstellung der Ernährung finden sich unter www.rgz24.de/diabetische-neuropathie.

Den Lebensstil ändern

Ernährung und Bewegung sind wichtig, um bei Diabetes eine gute Blutzuckereinstellung zu erzielen und so einer diabetischen Neuropathie entgegenzuwirken.
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Wer der diabetischen Neuropathie den Kampf ansagen will, sollte vor allem darauf achten, seinen Blutzucker gut einzustellen. Dazu trägt eine gesunde Lebensweise erheblich bei. Darauf weist Dr. Matthias Riedl, Ärztlicher Leiter des medicum Hamburg, hin. Riedl ist Ernährungsmediziner sowie Diabetologe und rät, ausreichend Proteine und viel Gemüse zu sich zu nehmen. Das mache laut dem Experten satt und sorge dafür, dass der Körper mit weniger Glukose belastet wird. Kohlenhydrathaltige Lebensmittel sollten ballaststoffreich sein – also beispielsweise Vollkornbrot und Haferflocken anstelle von Weißbrot oder Süßigkeiten – und nach dem Ausmaß der körperlichen Bewegung dosiert werden. Wer regelmäßig mit flottem Schritt spazieren geht, kann sich also etwas mehr Vollkornbrot gönnen.

Vitamine und Kontrolle

Laut aktuellen Studien hat sich zudem bestätigt, dass ein Mangel an Vitamin B1 bei diabetischer Neuropathie eine wichtige Rolle spielen kann: Durch den gestörten Zuckerstoffwechsel erhöht sich der Bedarf an dem Vitamin, das darüber hinaus oft in zu großen Mengen ausgeschieden wird. Das entstehende Defizit fördert Neuropathien und Schäden an den Blutgefäßen. Ein Mangel kann mithilfe der Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin ausgeglichen werden, die etwa in milgamma protekt enthalten ist, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Benfotiamin wird vom Körper wesentlich besser aufgenommen als das Vitamin B1 selbst und kann auch Symptome der diabetischen Neuropathie wie Kribbeln, Brennen und Taubheit in den Füßen lindern. Um das mögliche Fortschreiten und die Folgen einer diabetischen Neuropathie im Auge zu behalten, lohnt sich übrigens immer ein Blick auf sowie unter die Füße – denn nur wer diese regelmäßig kontrolliert, kann Wunden frühzeitig feststellen und versorgen. Allzu häufig bleiben diese nämlich unbemerkt und schädigen die Füße nachhaltig, die durch die Nervenschäden immer unempfindlicher werden können.